Kerstin Klien

Krippenübergabe als Symbol fürs neue Haus.

Projektbescheibung

LICHTBLICKE Hauptzweck 2022:

Familie Klien – wird unterstützt beim Lift Einbau im neuen Haus.


Kerstins Geschichte

 

Die heute dreiunddreißigjährige Kerstin Klien hatte keinen besonders leichten Start ins Leben. Durch einen Sauerstoffmangel bei der Geburt leidet sie an einer spastischen Lähmung an einem Bein und einer Hand.  Doch mit unbändigem Willen und liebevoll unterstützt von ihren Eltern Rosi und Karl vom Spällehof in der Emsreute kämpfte sie darum, ein möglichst normales Leben zu führen. Mit vier Jahren gelangen ihr die ersten Schritte, ein Freudentag für die ganze Familie. Zu Beginn der Volksschule brauchte sie noch zwei Krücken zum Gehen, eine Stiege war damals noch ein unbewältigbares Hindernis. Doch eisern arbeitete sie weiter an ihrer Beweglichkeit und es gelang ihr nicht nur richtig gehen zu lernen, sondern auch radfahren, reiten und sogar Schifahren zu lernen. Fleißig war sie auch als Schülerin. Nach dem Besuch des Borg Götzis begann sie ein  Jus-Studium in Innsbruck, das sie vor neun Jahren erfolgreich mit dem Master abschloss. Es ging immer weiter bergauf: Im selben Jahr kam Sohn Niklas auf die Welt und zwei  Jahre später begann sie als Betriebsjuristin in Bregenz zu arbeiten. Sie hatte hart gekämpft für ihr Glück, aber nun schien sich alles zum Guten zu wenden. Ein toller Partner, ein gesunder Junge, dann bekam Kerstin sogar noch ihren Traumjob: Juristin im IFS, im Institut für Sozialdienste in Hohenems, ein Job, in dem Kerstin Menschen mit psychischen oder physischen Einschränkungen in juristischen Belangen unterstützen konnte. Ein Hausbau in der Nähe der Eltern in der Emsreute wurde geplant, damit Kersin künftig näher bei ihren Eltern wohnen konnte, die sie immer noch viel bei der Bewältigung des Alltags unterstützten und sich untertags auch besonders liebevoll um Sohn Niklas kümmerten.

 Trotz ihrer spastischen Lähmung hatte sich Kerstin nie entmutigen lassen und immer darum gekämpft, ein selbständiges und erfülltes Leben zu führen. Und  jetzt schien es geschafft.

Doch dann kam Corona. Im März 2022 erkrankte die ganze Familie an Corona und ein paar Wochen später, im April, gerade zwei  Wochen vor der Erstkommunion von Niklas, wachte Kerstin eines Morgens auf und konnte ihre Beine nicht mehr bewegen. Ein langer Ärztemarathon mit mehreren Krankenhausaufenthalten und vielen Untersuchungen brachte dann die Bestätigung: Durch die Coronainfektion leidet Kerstin nun an ME-CFS,  myaligische Enzephalomyelitis, besser bekannt auch als Chronisches Fatigue-Syndrom, eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die leider immer öfter eine Folge von Corona ist. Kerstin ist nun auf einen Rollstuhl angewiesen, ihre Beine sind gefühllos, sie leidet an extremer Erschöpfung schon nach geringer Belastung und kann ihrer Arbeit auch im Rollstuhl nicht mehr nachgehen. Sie braucht ständige Pflege. Trotz intensiver Forschung in der Medizin gibt es noch keine Therapie gegen diese Krankheit. Damit ist nun natürlich alles anders. Im geplanten Haus müssen ein Lift, eine rollstuhlgerechte Küche und ein Zimmer für eine 24-Stunden Betreuung eingebaut werden. Der finanzielle Mehraufwand ist enorm.